Mexico ida y vuelta
Die Themen und die künstlerische Darstellung im Werk von Margret Kohler-Heilingsetzer hatten und haben immer symbolhaften Charakter, sie waren und sind Teil der persönlichen Entwicklung, der sensiblen Beobachtung und Auseinandersetzung mit dem Menschen im allgemeinen, mit kulturellen und sozialen Zeitproblemen, aber auch mit der Geschichte, den Traditionen, vor allem aber, so scheint es, geht es ihr um den Kreislauf von Leben und Tod und wie in den verschiedenen Kulturen damit umgegangen wird.
Die Arbeiten der letzten Jahre sind aus einer intensiven Beschäftigung mit Mexiko entstanden, das sie seit 1992 mehrfach besucht, dessen Kultur und Tradition sie studiert, dessen Literatur und altamerikanische Geschichte sie fasziniert, so dass sie sich immer mehr und immer bewusster mit den Menschen, mit ihren sozialen und religiösen Hintergründen befasst und ihr dieses Land in vielerlei Hinsicht immer mehr zur künstlerisch-geistigen Heimat wurde.
Technisch nützt die 1949 in Wien geborene und bei Max Melcher ausgebildete Künstlerin viele Möglichkeiten, u.a. auch keramische Objekte… In ihren Papierarbeiten verwendet sie verschiedenste Mischtechniken mit Acryl und mit Ölstiften, aus alten Drucken entstehen Collagen, sie setzt die Fotografie ein und ist außerdem eine exzellente Druckgrafikerin, deren Radierungen und Alugrafien kleine Auflagen haben, durch die weitere Bearbeitung aber oft Unikate bleiben.
(Als beste Voraussetzung für die Entwicklung neuer Ideen legt sie Wert darauf, den Gesamtprozess der Druckgrafik selbst zu vollziehen, die ungeahnten Variationsmöglichkeiten in jedem einzelnen Schritt zu nützen und mit der ihr eigenen Experimentierfreudigkeit auszukosten. Immer schon geht ihr Interesse an Druckgrafik über den Aspekt bloßer Reproduzierbarkeit hinaus.)
Inhaltlich sind ihre Arbeiten ständige Beschäftigung mit menschlichen Zu- und Umständen, und man spürt, daß es neben einer ungebrochenen Spontaneität und Leidenschaftlichkeit, neben heiter-spielerischer Freude am künstlerischen Tun, besonders ihre Nachdenklichkeit und ihre künstlerische Vielseitigkeit, durch die sich M. K.-H. einer eindeutigen Einordnung entzieht.
(Aus: Prof. Angelica Bäumer, Zur Ausstellung „ida y vuelta“,Vernissage, 20. Jg., Juli 2000)
Serie “Topes” – Bodenwellen in Mexico, Grafiken und Terrakotten
Mappe “Nicht für die Ewigkeit” (Druckgraphiken, Alugraphien)