Persönliches zu h.c. artmann

h.c. artmann war für mich ein wunderbarer, großartiger Poet, Sprachgenie, einer der phantasievollsten Dichter, der aus seinem globalen Wissen in verschiedensten Gebieten wie Geschichte, Literatur, alten Mythen etc. und  durch seine Reisen und Neugier enorme Kenntnisse unserer Erde hatte und daraus geschöpft hat.-Ein „surrealer Romantiker“. Mich begeisterten seine Überraschungseffekte, unerwartete Wendungen, humorvoll, satirisch, oft bösartig, aber auch träumerisch und märchenhaft.

Dazu kam sein schauspielerisches Talent, seine eigenen Texte dem Publikum unvergesslich nahe zu bringen. Das beeindruckte mich schon Ende der 60er Jahre noch als Schülerin bei seinen Lesungen, zu denen mich meine Mutter, eine Germanistin und begeisterte Leserin seiner Werke, mitnahm.

Anfangs war es das Buch , med ana schwoazzn dintn` ,das uns fasziniert hat, der schwarze Humor und die wundervolle phonetische Schreibweise/ Wiedergabe des Wiener Dialekts. Als Kind gab es viel Lesestoff in meiner Familie. Ich liebte Bücher und las natürlich auch die vielen Märchen- und Sagenbücher meines Großvaters Josef Pöttinger. Das Märchenhafte, Phantastische hat mich immer fasziniert und inspiriert und Zeichnen war schon als Kind meine große Leidenschaft.

Das Buch „ die Sonne war ein grünes Ei “- von der Erschaffung der Welt und ihren Dingen, Schöpfungsmythen, 1982 erschienen, faszinierte mich längere Zeit und regte mich zu neuen Graphiken an, anfangs Radierungen. -1983 hatte ich die erste Personalausstellung zu h.c. Artmann bei Zürich Kosmos, Galerie am Arbeitsplatz, Schwarzenbergplatz in Wien. Etwas später bis in die 90er Jahre ,als ich mich mit Schöpfungsmythen der Maya beschäftigte, dem Popol Vuh und Reisen nach Mexico machte, fand ich hier viele Parallelen, Affinitäten zu Artmanns Mythen, es entstanden die letzten Radierungen und Offsetdruckcollagen „von den Unerklärbaren“.  Auch begann ich in den 90er Jahren mit meinen Terrakotten und Keramikobjekten.

Der Mensch stand und steht im Mittelpunkt meiner künstlerischen Arbeit, seine Höhen und Tiefen, Schwächen, seine Probleme, die Verletzung der Menschenrechte (Ausstellungsbeteiligungen für amnesty international) war Thematik der 80er und 90er Jahre. In den 90er Jahren begannen Reisen nach Lateinamerika und ein Zyklus zu Stonehenge (hatte Erlaubnis im Steinkreis zu zeichnen, fotografieren). Als ich mit Artmann 1996 (Mai) eine Stunde gemeinsam im Taxi zum Kunsthaus Horn zu seiner Lesung fuhr, hatten wir viel gemeinsamen Gesprächsstoff/Interessen-ich auch über Stonehenge, er über seine Besuche der alten Steinmonumente in der Bretagne und vieles mehr. Es war für mich eine hochinteressante, spannende und humorvolle Unterhaltung.

Die letzten Jahre verbrachte Artmann in Wien, ich konnte ihm noch eine Radierung schenken, für die er sich schriftlich bedankte. Als er 2000 verstarb, widmete ich ihm im Juni 2001 eine Ausstellung in der Wort und Bild Galerie: hommage a hc artmann mit Grafik, Druckgraphik und Keramikobjekten.

Ich hatte 2 Ausstellungen: 1983 und 2001 zu Literatur von h.c. artmann.

Es gibt viele seiner Bücher in meiner Bibliothek, die mich 30 Jahre lang inspirierten. Unvergesslich sind seine Lesungen, die ich mehrmals besuchen konnte.

Graphik zu Literatur

Widmung anlässtlich der Lesung

Lesung 1996 (Kunsthaus Horn)

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